Funken aus der Zigarettenschachtel - mein TRX40
Wie klein geht es ohne SMD ?
Es ist Ende Januar 2010. Draußen schneit es seit Wochen und ein unangenehm kalter Wind pfeift um die Ecke. Das Fernsehen
droht mit der Übertragung der Winterolympiade. Das interessiert mich als ob irgendwo in China
ein Sack Reis umfällt. Zeit zum Basteln also ...
Wie wäre es mit einem QRP-Transceiver für das 40m-Band im Format einer Zigarettenschachtel? Die Bauteile für einen
Sender mit etwa 1 W Ausgangsleistung in Telegrafie und einen Direktmischempfänger fanden sich in der Bastelkiste. Die Schaltung
ist schnell erstellt und auch das Layout der Leiterplatte ergab Spaß für einen Abend. Das Ganze ist mehr eine Spielerei
um zu erproben, wie klein man einen funktionierenden Transceiver ohne die Verwendung von SMD-Bauelementen bauen kann.
Große Abstriche am Komfort wurden jedoch nicht gemacht.
Schaltbild |
Frontansicht |
Rückseite |
Innenaufbau |
Front- und Rückwand sind aus 1,5 mm Leiterplattenmaterial und jeweils 24 mm hoch.
Die Schaltung wurde auf einer einseitigen Leiterplatte mit 75 mm Länge und 64 mm Breite aufgebaut.
Sie stellt nichts Besonderes dar und wurde in der Vergangenheit bereits in vielen Varianten beschrieben:
Der Empfänger:
Als Empfänger arbeitet ein Direktmischer mit dem erprobten TCA440 und nachfolgendem NF-Verstärker LM386.
Er ist so empfindlich, daß bereits 2 bis 3 m Draht als Empfangsantenne ausreichen.
In den frühen Abendstunden empfängt man mit dieser Antenne problemlos Stationen aus ganz Europa.
Auf einen Lautstärkeregler habe ich bewußt verzichtet.
Die Abstimmung erfolgt mit einem Knopfpotentiometer von Vishay und einer als Kapazitätsdiode geschalteten Diode 1N4007.
Andere Dioden aus der Reihe 1N400x funktionieren hier nicht, da nur die 1N4007 eine genügend hohe Variation der
Sperrschichtkapazität im Spannungsbereich 0 ... 6 V hat.
Das zweikreisige Bandfilter am Empfängereingang wurde mit dem NWT-01 optimiert und verhindert
wirksam den Durchschlag von starken AM-Rundfunkstationen.
Der eingebaute Lautsprecher erspart das Mitschleppen von sperrigen Kopfhörern. Trotzdem ist eine Anschlußbuchse für
Kopfhörer vorhanden.
Der Sender:
Der quarzgesteuerte Sender erzeugt 0,8 W Ausgangsleistung. Der Endstufentransistor BSY34 wurde auf hohe Stromverstärkung
von 180 ausgemessen und verlangt einen Kühlkörper. Gewöhnliche Exemplare haben eine Stromverstärkung von etwa 50 bis 100
und liefern nur 0,6W.
Die Kondensatoren C9 und C10 des Pi-Filters am Ausgang sind sorgfältig an einem 50 Ohm Lastwiderstand auf maximale
Ausgangsleistung am HF-Wattmeter abgeglichen worden.
Das Einfügen von L1 in Reihe mit dem Quarz bewirkt neben dem gewünschten großen Ziehbereich des Quarzoszillators leider
auch eine Verringerung der Ausgangsamplitude am Emitter von T1. Das führt zu einer geringeren Ansteuerung des
Endstufentransistors T2 und damit zu geringerer Ausgangsleistung. Ohne L1 ließen sich 1,1 W Ausgangsleistung erzielen.
Die Sende-/Empfangsumschaltung:
Die Tastung des Senders geschieht über den PNP-Transistor T3. Transistor T4 schaltet das Relais Rel1 und bewirkt mit
dem Kondensator C12 eine Abfallverzögerung. Rel1 schaltet bei Betätigung der Taste die Antenne an den Ausgang des Senders.
Gleichzeitig erfolgt eine Verstimmung des Oszillators auf die feste Sendefrequenz von 7029 kHz.
Die Stromversorgung:
Ein aus 8 Zellen 1,2 V / 250 mAh bestehender NiMH-Akku ist im Transceiver eingebaut und ermöglicht etwa 12 Stunden
ununterbrochenen Empfang oder 2 Stunden Dauersenden. Das wurde als ausreichend angesehen.
Eine Buchse für eine externe 12 V-Stromversorgung, die gleichzeitig den internen Akku aufläd, ist vorhanden.
Es sollten wirklich nur 12 V und nicht etwa die oft als 12 V ausgegebenen 13,8 V eingespeist werden.
Der Endstufentransistor ist bei 13,8 V externer Spannungsversorgung und nicht angeschlossener Antenne wegen seinem
bescheiden kleinen Kühlkörper arg gefährdet.
Der 9,6 V NiMH-Akku ist mit 12 V Ladeendspannung für Dauerladen bestens geeignet.