Der Arbeitsplatz des Funkamateurs - das Shack
Quellort der Freude
(und Opferstätte vieler Stunden)
Lange habe ich überlegt, ob man den vielen im Internet vorhandenen Stationsbeschreibungen noch die
eigene hinzufügen sollte. Aber vielleicht interessiert es ja doch jemanden.
Von zu Hause aus bin ich nur auf einigen UKW-Bändern anzutreffen.
Am Fußpunkt der Antennen kommen auf 2m 50W,
auf 70 cm 20 W und auf 23 cm 1 W HF an. Mehr als genug, um in Europa bei günstigen Bedingungen auf UKW gehört zu
werden. Per Satellit geht es über den großen Teich nach USA und auch Aurora und WSJT sind auf 2 m machbar.
Hier die Beschreibung des Regalinhaltes:
Oben links - ein altes Autoradio RCR-45 zum Empfang von UKW-Rundfunk.
Die zugehörige Stabantenne vom Autoverwerter befindet sich 20 koaxiale Kabelmeter entfernt an der Südseite des
Hauses und enthält einen eingebauten 16dB Vorverstärker zum Ausgleich der
Kabeldämpfung. Der Vorverstärker bekommt seine Betriebsspannung aus dem Autoradio über eine Fernspeiseweiche.
Das Radio wird im Sommer während der Sporadic-E Saison zu einem wichtigen Utensil. Mit seiner Scanner-Funktion läßt
sich schnell das UKW-Rundfunkband nach sporadischen Überreichweiten absuchen. Allerdings ist das manuelle
Abstimmen auf eine interessante Station mit den Up- und Down-Tasten eine fummelige Angelegenheit.
Es ist nicht so entscheidend, eine gute Hochantenne, womöglich noch drehbar, für den Sporadic-E Empfang im
UKW-Rundfunkband zu besitzen. Viel wichtiger ist es, sich ein Gefühl für die Ausbreitungsbedingungen
zu schaffen. Mir hilft eine Tabelle sehr, in der ich - nach Frequenzen geordnet - die bisher empfangenen Sender
eingetragen habe.
Sporadic-E Detektor ein betagter RCR-45 |
So speist man fern ohne zu verhungern |
Sporadic-E Balkonantenne |
Oben rechts - die Polarisationsumschaltung für die Antennen.
Auf dem Dach befinden sich Antennen für 2 m, 70 cm und 23 cm - ein kombinierter vertikaler Rundstrahler und
für jedes Band eine drehbare horizontale Yagi. Die Umschaltung der Antennenpolarisation erfolgt ferngesteuert über
Koaxialrelais, welche sich unter dem Dach direkt vor den zuschaltbaren Antennenverstärkern befinden. Ein Vorteil,
den ich
besonders bei der Funkerei über niedrig fliegende Satelliten nicht mehr missen möchte. Hier kann man schnell
einmal die durch die Bewegung des Satelliten bedingten Polarisationsänderungen prüfen und auf jeweils beste
Polarisation umschalten. Das hat mir schon viele Verbindungen gerettet, die sonst wegen Feldstärkeschwund nicht
zu Ende geführt werden konnten. Nachbauer sollten gut auf die Polungen der Dioden und Elkos aufpassen.
Sehr angenehm ist die Balkenanzeige mit den grünen Leuchtdioden, welche beim Umschalten die Antennenpolarisation
anzeigen.
Polarisations- Umschalter |
Innenleben |
Schaltbild der Box im Shack |
Schaltbild der Dachelektronik |
Mitte links - der PC.
Jahrelang hat mich ein Tower-PC wegen der Platzverschwendung geärgert. Der war wie ein Politiker, wenig
Inhalt, aber große Karosserie, viel Geräusch und warme Luft. Seit geraumer Zeit benutze ich nun einen Barebone
und bin recht zufrieden damit. Klein und leise mit allen benötigten Schnittstellen versehen bei 12 V
Betriebsspannung gab es ihn als blanken Knochen (neudeutsch: barebone) zum Spottpreis bei ebay. Ein bescheidener
Celeron, etwas RAM, die kleinste Festplatte und als Luxus ein CD-ROM-Laufwerk hinzu kosteten zusammen etwa 120 Euro.
Da schlägt finanziell der Monitor als Flachmann an der Wand schon stärker ins Gewicht.
Um Platz auf dem Schreibtisch
zu sparen wurde das gewöhnliche Tastatur-Ungetüm durch eine Tastatur ohne Zehnerblock ersetzt. Da ich kein
Buchhalter bin und auch nicht im Finanzamt arbeite vermisse ich den Zehnerblock nicht.
Der Barebone ist im lokalen Netzwerk verkabelt. Auf ihm laufen ständig folgende Programme:
- Dimension4 als Zeitbasis
- ON4KST-Chat
- DX-Cluster
- Bahnberechnung von Satelliten
- Logbuch
Der Monitor ist mit einer simplen Halterung aus zwei Sechskantschrauben M4x25, zwei Sechskantmuttern und einem Streifen
Aluminium versehen, die ihn auf kürzestem Wege an die Wand des Raumes bringt und trotzdem eine leichte Neigung nach
oben oder unten erlaubt. Eigentlich ist es gar keine Halterung sondern nur eine Art Bilderrahmen-Öse. Der große Kopf der
Dübelschraube passt mit wenig Spiel durch den Ausschnitt im 2,5 mm dicken Aluminiumblech und man hat Mühe, den Monitor
wieder von der Wand abzunehmen. Eine Kerbe in der oberen Kante des Ausschnittes ist das Werk einer Schlüsselfeile
und verhindert das Verrutschen des Monitors nach rechts oder links.
Barebone als Shack-PC |
Minitastatur |
Monitorhalterung von oben gesehen |
Mitte und unten - Funkgeräte und Stromversorgungen.
Hier fasse ich mich kurz. Das Internet und einschlägige Zeitschriften sind voll von Informationen.
Auch die Hersteller und Händler sind für einen Besuch ihrer Webseiten oder Läden stets dankbar.