Umbau einer 2 m-PA HL-180V
DC-Steuerung beseitigt Relaisklappern bei SSB
Für meinen Portabelbetrieb auf dem 2 m-Band benötige ich eine sichere und möglichst einfache
Variante zur Steuerung der dem Transceiver folgenden 2 m-PA. Zusätzliche Steuerkabel sollten nicht
verwendet werden, so blieb nur eine Möglichkeit - die Steuerung über das Koaxialkabel zwischen Transceiver
und 2 m-PA. Schlaue Leute haben sich genau für diesen Zweck die HF-VOX ausgedacht.
Die macht nichts weiter als ständig nachzuschauen, ob auf dem Innenleiter des Koaxialkabels HF ankommt oder nicht.
Wenn HF ankommt, dann schaltet ab einer bestimmten HF-Mindestspannung ein Relais die 2 m-PA zu.
Und genau hier liegt das Problem.
Bei FM mag das sehr gut funktionieren, denn hier liegt während des Sendens ständig eine genügend hohe HF-Spannung an
der Gleichrichterschaltung bestehend aus C2, R1, D1 und C3 an.
Bei Telegrafie sieht das schon etwas anders aus. In den kurzen Tastpausen innerhalb eines Zeichens sollte die
Sende-/Empfangsumschaltung möglichst nicht auf Empfang schalten, wenn aber eine Zeit lang keine Zeichen gesendet
werden, dann doch. Auch kein Problem, man fügt einfach eine Zeitverzögerung (Prinzip des retriggerbaren Monoflops) ein.
Das funktioniert solange gut, wie diese Zeitkonstante auf die Gebeweise der sendenden Person optimal eingestellt ist.
Kommt dann jedoch jemand daher, der mit doppelter oder halber Geschwindigkeit sendet, muß die Zeitkonstante
wieder angepaßt werden. Das ist nichts für meines Vaters Sohn.
Noch schwieriger wird es in der Betriebsart SSB. Hier gibt es keine verläßlichen Amplituden und Zeiten für die
Steuerung der 2 m-PA mehr, was zum sogenannten "Relaisklappern" führt. Haben Sie nicht auch schon
Leute, die jede Aussendung mit einem "Aaaah" oder "Aeh" beginnen müssen (um die VOX sicher ansprechen zu lassen),
auf dem Band gehört? Auch kurzzeitige Unterbrechungen bei Pausen mitten im Redefluß können durch die Arbeitsweise der
HF-VOX verursacht sein. Die Modulation klingt dann hörbar zerhackt.
Der Umbau der HL-180V ist ganz einfach und beschränkt sich darauf, einen Widerstand von 10 k einzulöten.
Dieser Widerstand ermöglicht es, unabhängig von der HF-VOX eine Gleichspannung auf dem Innenleiter des Koaxialkabels
zur Steuerung der 2 m-PA zu benutzen.
Der zusätzlich eingefügte Widerstand R999 bildet mit dem bereits auf der Platine vorhandenen Kondensator C51 am Pin10
von IC2 einen Tiefpaß. Eine HF-Drossel an dieser Stelle wäre reiner Luxus.
Wie ein Transceiver zur Steuerung einer so umgebauten 2 m-PA HL-180V umgerüstet wird, habe ich am Beispiel
eines FT-817 beschrieben.
Nachmachen wie immer auf eigene Gefahr und ich übernehme keine Haftung für eventuelle Schäden.