Experimentiernetzteil 20 V / 200 mA
Es muß nicht immer 30 V / 30 A sein
Ok, Ok, ich weiß, es gibt an jeder Straßenecke billigste Netzteile zu kaufen, die mehr können
als das hier beschriebene, so mit Computeranschluß und allen Raffinessen. Aber ich bin nicht gewillt, mir vorher
eine Beruhigungsspritze verpassen zu lassen, wenn ich auf meinem heimischen Basteltisch an einem solchen Ding bei
einem Einstellbereich von 0 V bis 30 V die Ausgangsspannung auf 0,01 V genau an einem Potentiometer mit
270 ° Drehwinkel einstellen soll. Auch die Aufteilung des Reglers in einen Grob- und einen Feinregler mit jeweils
270 ° Drehwinkel löst das Problem nicht wirklich.
In einem von mir gebauten Experimentiernetzteil muß ein Mehrgang-Wendelpotentiometer zur Einstellung der
Ausgangsspannung her.
Und eine tolle Ausgangsstrombegrenzung, womöglich noch einstellbar? Wozu brauche ich die wirklich,
außer um Akkus zu laden? Mir ist es ausreichend, wenn im Falle eines Kurzschlusses der
Ausgangsklemmen ein Strom von 1780 mA angezeigt wird, der weit außerhalb des normalen Bereiches liegt.
Also weg mit diesem Regler.
In meiner Bastelkiste lagen noch einige
ICL7107
herum, die auf ihren Einsatz warteten. Mit einem vohandenen Transformator 230 V / 9 V + 9 V ergab sich fast zwingend
dieses Schaltbild:
Schaltbild |
Innenansicht |
Verdrahtung vorn |
Auch bei diesem Gerät, geplant als Einzelstück, wurde die Verdrahtung auf einer Lochrasterplatte realisiert.
Der Längsregler IC1 ist mit einer Isolierfolie innen auf das Gehäuseprofil geschraubt. Isolierfolien aus Glimmer
sind leicht zerbrechlich, deshalb bevorzuge ich die braunen aus Kaptonfolie oder die gummiartigen aus spezieller
Wärmeleitfolie.
Der obere Anschluß von R14 sollte wirklich wie gezeichnet direkt an X2 sein. Oftmals wird diese Verbindung gedankenlos
am Ausgang von IC1 an Pin2 hergestellt und verschlechtert dadurch die Regeleigenschaften.
Vergessen Sie nicht die Verbindung der Masse bei D2 zur übrigen Schaltung. Bei mir bewirkte das Fehlen dieser
Verbindung eine flackerne Anzeige im Display.
Das Gehäuse des Experimentiernetzteils ist mit dem Schutzleiteranschluß des Kaltgerätesteckers X1 verbunden.
Es existiert keine leitende Verbindung zwischen dem Gehäuse und der übrigen Schaltung.
Für die Abdeckung der Siebensegmentanzeigen eignet sich gut rauchfarbenes Plexiglas, in möglichst dunkler Farbe.
Ein passendes Fenster aus diesem Material für den Frontplattenausschnitt mit sehr wenig Cyanacrylatkleber von der
Innenseite eingeklebt gibt dem Gerät ein gutes Aussehen und verbirgt die unschönen Gehäuse der Siebensegmentanzeigen.
Ein ähnliches Gerät ist mein regelbares Hochspannungsnetzteil für 0...300 V und einige mA.