Ein QRP-Gegentaktsender mit Russenröhren 1SH29B


Aufbau Prototyp

  vergebliche Liebesmüh ...


Wenn man mit einer Röhre nicht die gewünschte Ausgangsleistung erreicht so probiere man deren zwei, möglichst noch im Gegentakt. Gegentakt soll ja den Vorteil haben, daß unerwünschte Oberwellen im Ausgangssignal reduziert sind. Das Schaltungsprinzip wird in der einschlägigen Literatur auch als "Jones-Sender" bezeichnet.

Vor langer Zeit habe ich ein 27,12 MHz Kurzwellen-Therapiegerät der Medizintechnik des Herstellers TuR Dresden auf dem Schrottplatz gefunden und ausgeschlachtet. Darin waren als Hauptbestandteile neben einem riesigen Netztransformator lediglich zwei direkt geheizte Röhren, einige große HF-Spulen und ein Drehkondensator. Dieses Medizingerät erzeugte sicher Leistungen um 1 kW und arbeitete nach dem Gegentakt-Prinzip. Unsere Vorfahren haben es vor 50 Jahren in der Praxis also bereits mit Erfolg realisiert.

Schaltbilder 1SH29B Gegentaktsender Die Schwingkreis-Wicklung des Transformators Tr1 ist bifilar auf einen Kern T50-2 gewickelt. Über dieser Wicklung ist die Auskoppelwicklung angebracht. Zur einfachen Verwendung von Tr1 auf einem Steckbrett wurde Tr1 auf eine steckbare Subplatine gesetzt.

Zunächst wurde die Variante A aufgebaut. Bei dieser liegen die Schirmgitter der Röhren 1SH29B über einen Vorwiderstand an der positiven Betriebsspannung. Diese Schaltung schwingt in meinem Versuchsaufbau nicht an. Auch die Beschaltung der 1SH29B als Trioden änderte das nicht. Erst das Einfügen zusätzlicher Kondensatoren C3 und C4 als Rückkopplung brachte ein sicheres Anschwingen. Zu diesem Zweck müssen C3 und C4 mindestens 10 pF groß sein. Mit diesen Kondensatoren erinnert das Schaltbild nun sehr an einen astabilen Multivibrator.

In der Schaltungsvariante B wurden die Schirmgitter der Röhren 1SH29B direkt mit der positiven Betriebsspannung verbunden. Die erreichte Ausgangsleistung ist etwas höher als bei der Variante A.

Bei guter Symmetrie der Schwingkreisspule von Tr1 kann ohne eine Verringerung der Ausgangsleistung auf die Drossel L1 verzichtet werden. Ist Tr1 jedoch unsymmetrisch, tritt immer Leistungsverlust auf. Dieser ist dann ohne L1 größer als mit L1, jedoch immer vorhanden. Tr1 muß also sehr sorgfältig angefertigt werden.

Das Ausgangssignal dieses Senders ist mit einer Vielzahl von Oberwellen behaftet. Diese ließen sich bis in den UKW- Bereich nachweisen. Vom Bau eines Prototypen mit zwei Stück der leistungsstärkeren Röhren 1P24B habe ich deshalb Abstand genommen.

Datenblatt 1sh29b Datenblatt 1SH29B / 1J29B , russisch, mit Anschlußbild