Ein einfacher Iambic-Keyer zum Selbstbau
Brauchbare Mechanik für den Morsefreund
Vor einigen Jahren habe ich versucht, aus den Kontaktsätzen alter Telegrafenrelais die Mechanik zum Aufbau einer
elektronischen Morsetaste zu machen. Dieser Versuch ist mir nicht gelungen, deshalb will ich hier nicht weiter darüber
schreiben.
Der Zufall brachte mich auf eine Webseite, auf der ein
"FT817 Key" zum Kauf angeboten wird.
Moment mal! Sowas habe ich doch schon mal irgendwo gesehen!
Nach einigen Minuten Suchens in diversen Kartons hatte ich sie gefunden, die "deutschen Umlegeklammern 25 mm".
Weiteres Suchen brachte einen undefinierbaren Kühlkörper aus einem Uralt-PC, der sich hervorragend als stabile Basis zum
Aufbau eines Iambic-Keyer, auch "Squeeze-Taste" genannt, eignet.
Die folgenden Bilder zeigen den Weg von einer schnöden Papierklammer zu einem brauchbaren Iambic-Keyer:
Noch einige Hinweise:
Die wichtigsten Maße des Kühlkörpers für eine 25 mm Umlegeklammer sind im Foto zu ersehen. Die 4,0 mm Abstände der Kühlrippen ergeben einen für meinen Geschmack idealen Hub der beiden Paddles. Wer mehr Hub haben möchte muß etwas Alu-Material der äußeren Anschläge abschleifen. Der gesamte Keyer (der ehemalige Kühlkörper) trägt an seiner Unterseite einen Zuschnitt aus einer Anti-Rutschmatte. Solche Matten gibt es für wenig Geld oder als Werbegeschenk beim Autohändler. Sie sollen das Herumrutschen des Mobiltelefons auf dem Armaturenbrett des Autos verhindern.
Das Abschleifen der vier "Rast-Ecken" der Federstahl-Klammer erfolgt mit einem Dremel o.ä. und einem kleinen Schleifkörper. Der neue Winkel sollte etwa 45° betragen. Die Klammer läßt sich zur Bearbeitung in Längsrichtung in einen kleinen Maschinenschraubstock einspannen, freihändiges Arbeiten führt aber auch zum Erfolg. Tragen Sie einen Augenschutz beim Schleifen!
Der Keyer erhält natürlich eine Anschlußleitung mit einem 3,5mm Stereo-Klinkenstecker. Diese Leitung gehörte einst einem Stereo-Kopfhörer. Die Leitung vom Schaft des Klinkensteckers (Schirm) wird mit den beiden Paddles verlötet, die Spitze mit der Punkt-Seite (bei mir rechts) und der Ring1 mit der Strich-Seite. Moderne Transceiver haben die erforderliche Elektronik zur Erzeugung der Morsezeichen bereits eingebaut und erlauben bei Bedarf einen Wechsel der Punkt- und Strichseite über das Menü.
Links
KR7K baute sich eine solche Taste mit Holz als Träger.Bei K7HB findet sich eine weitere Version mit ausführlicher Bauanleitung.
Über Hintergründe und Besonderheiten der Iambic Morserei findet man bei DL2LTO Interessantes.