Kein Futter für elektrosensible Lemminge
Die folgenden Klangbeispiele wurden aus der Sicht eines Funkamateurs angefertigt.
Für die Aufnahme niedriger Frequenzen benutze ich eine einfache Magnetfeldsonde oder eine Sonde für das E-Feld.
Beide sind direkt am Eingang für das
externe Mikrofon meines Smartphones Galaxy S angeschlossen.
Frequenzen zwischen 100 kHz und 440 MHz empfange ich mit dem Empfänger meines Kurzwellentransceivers FT-817.
Für Frequenzen im 23 cm Band ist diesem ein Eigenbau-Konverter vorgeschaltet.
Zur Aufnahme der Klangbeispiele im WAV-Format genügt eine passende Software aus dem Android Market.
Ich habe mit der kostenlosen App "RecForge" ausreichend gute Erfahrungen gemacht.
Bahnstrom 16 2/3 Hz mit Oberwellen (440 kB)
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Die Aufzeichnung erfolgte in etwa 80 m Abstand von der Bahn-Oberleitung mit der E-Feldsonde.
Bemerkenswert ist der hohe Anteil zu hörender Oberwellen, die in der spektralen Darstellung auch gut im Bereich von
500 Hz bis 6 kHz zu sehen sind.
Das Fehlen der 16 2/3 Hz erklärt sich durch den Frequenzgang des verwendeten Aufnahmeverstärkers. Dessen
untere Grenzfrequenz liegt bei etwa 200 Hz, also völlig ungeeignet für die Darstellung der Grundfrequenz.
In etwa 200 m Entfernung von der Oberleitung konnte ich mit meinen Sonden keinen Einfluß der 16 2/3 Hz mehr feststellen.
Hochspannungsleitung 380 kV 50 Hz (440 kB)
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Diese Aufzeichnung erfolgte direkt unter der Hochspannungsleitung stehend mit der E-Feldsonde in der Hand.
Das Fehlen der 50 Hz Grundfrequenz ist wieder durch den Frequenzgang des verwendeten Aufnahmeverstärkers bedingt.
Das Brummen der 380 kV Leitung konnte ich auf freiem Feld mit der E-Feld-Sonde bis etwa 500 m Entfernung
hören.
DC-Kleinmotoren in der Nachbarschaft (330 kB)

Jeden Morgen rasiert sich mein Nachbar elektrisch und saugt seine Krümel mit einem Akku-Handstaubsauger vom Frühstückstisch.
Die Aufzeichnung dieses Vorgangs erfolgte mit der H-Feldsonde.
Sonnenrauschen einer Solarzelle (440 kB)

Das Sonnenrauschen ist für Funkamateure eine interessante Größe, stellt es doch einen unmittelbaren Bezug zur Aktivität
der Sonne dar. Am Einfachsten läßt es sich durch eine Solarzelle mit nachgeschaltetem Niederfrequenzverstärker hör- und
sichtbar machen.
Bei meinem Empfangsversuch verwendete ich eine polykristalline Solarzelle 118 x 118 mm mit 7,5V Leerlaufspannung.
Diese wurde über einen Elektrolytkondensator zur Abtrennung der Gleichspannung und einen 2k2 Widerstand zur Einstellung
"externes Mikrofon" auf den externen Mikrofoneingang meines Smartphones Galaxy S gegeben.
Radarimpulse im 23 cm Band (350 kB)
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Das Radar des Flughafen Dresden ist etwa 60 km von meinem Wohnort entfernt. Es erzeugt im 23 cm Band markante Impulse
im Abstand von 10 Sekunden.
Die Aufzeichnung erfolgte mit einer 16-Element Yagi Antenne, 20 dB Empfangsvorverstärker und in Stellung USB des Empfängers.
Zentralverriegelung des PKW (90 kB)
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Einst stand ich mit meinem PKW am Rande eines größeren Parkplatzes, um im 2m-Band portablen Amateurfunk in SSB zu machen.
Ab und an hörte ich ein eigenartiges kurzes Zischen in meinem Empfänger. Dachte ich anfangs noch an ein nahendes Gewitter,
so merkte ich bald, daß es sich um die Klänge der Zentralverriegelungen der PKW an- und abreisender Parkplatznutzer handelt.
Magnetfeld im Innenraum eines PKW (980 kB)
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So klingt das Magnetfeld meines PKW in Kopfhöhe auf dem Beifahrersitz aufgenommen mit der Magnetfeldsonde. Nach dem
Startvorgang wurde kurz einmal Gas gegeben und dann die Zündung wieder ausgeschaltet.
Impulse eines Mobiltelefones (530 kB)
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Dieses Geräusch hat bestimmt jeder schon einmal irgendwo gehört. Sei es im Vorbeigehen aus der Baumarkt-Personenrufanlage,
dem Küchenradio eines namenlosen chinesischen Herstellers oder auch aus der eigenen Stereoanlage.
Für diese Aufnahme habe ich mein Mobiltelefon in Aluminiumfolie eingewickelt um so möglichst starke Einwahlimpulse des
Telefons bei gleichzeitiger Aufnahme zu erzwingen. Es war also keine externe Sonde angeschlossen und der Sendeteil des
Telefons koppelt direkt in den Aufnahmeverstärker des Telefons ein. Der "Flugmodus" war in diesem Fall natürlich nicht
eingeschaltet.
LED-Schreibtischleuchte (440 kB)

Diese Leuchte hat versucht, mir den Empfang von AM-Rundfunksendern auf der Mittel- und Kurzwelle zu verderben. Im Umkreis
von 3-5 Metern war ihr das auch zeitweise geglückt. Nun ist sie in ihre Einzelteile zerlegt Bestandteil meiner Bastelkiste.
Die Aufnahme habe ich mit der Magnetfeldsonde in etwa 50 cm Entfernung von der Leuchte gemacht. Es war diesmal nicht das
zugehörige Schaltnetzteil sondern die Leuchte selbst, die das Übel verursachte.
PC-Netzteil (350 kB)

Auch das Schaltnetzteil meines Desktop-PC teilt sich seiner Umwelt kräftig mit. Die Sound-Aufnahme erfolgte mit der
Magnetfeldsonde in etwa 2 m Entfernung vom PC bei abgestöpseltem Monitor.
Weidezaungerät (2,5 MB)

Dieses Weidezaungerät war wochenlang zu hören. Es hebt sich durch die Impulsfolge ... 4-5-4-5 ... deutlich von anderen
Störungen ab und ist ein Graus für alle Rundfunkhörer auf Lang-, Mittel- und Kurzwelle. Die Aufnahme erfolgte mit der
E-Feld-Sonde in etwa 40 m Entfernung vom Zaundraht.
E-Lok Vorbeifahrt (1,7 MB)
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Eine Zugdurchfahrt an einer elektrifizierten Bahnstrecke kann den an DX interessierten Funkamateur zur Verzweiflung bringen.
Die heranfahrende oder auch sich entfernende E-Lok erzeugt mit dem an der Oberleitung schleifenden Stromabnehmer ein
breitbandiges "schmutziges Rauschen" auf den kurzwelligen Amateurfunkbändern, welches durch die Oberleitung als Sendeantenne
hervorragend abgestrahlt wird.
Diese Aufnahme erfolgte mit dem Empfänger des Kurzwellen-Transceivers FT-817 auf der Frequenz 14,200 MHz in Stellung
SSB. Als Empfangsantenne diente eine 1,9 m lange Mobilantenne für das 20 m Band auf dem Dach meines Autos. Der Abstand
zur Bahntrasse war etwa 200 m.
Zündfunkenstörungen (920 kB)
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Diese Aufnahme entstand mit einem AM-Taschenradio im 49m-Band der Kurzwelle in etwa 40 m Abstand zu einer vielbefahrenen
Straße meines Heimatortes. Es sind die Zündfunkenstörungen von 4 unterschiedlichen vorbeifahrenden PKW zu hören.
Windkraftanlage (1,4 MB)
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Der "Atem" des Frequenzumrichters einer 3 Megawatt Windkraftanlage ist kräftig auf 14,200 MHz in SSB zu hören. Die
Aufnahme erfolgte wieder mit dem Empfänger des FT-817 und einer Mobilantenne für 20 m. Der Abstand zur Windkraftanlage
war etwa 60 m.
Solarpark (1,3 MB)
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Beim Spaziergang am Rande eines Solarparks kam ich in etwa 3 m Abstand am Transformatorenhaus der Anlage vorbei. Obwohl
es ein trüber Tag ohne Sonnenschein war, lieferte die Magnetfeldsonde den Beweis, daß die Anlage noch lebt, denn ihr
"Herzschlag" war deutlich zu hören.