Frequenznormal 10,000 MHz


Frequenznormal

  ... steht fest wie ein Fels in der Brandung


Ein Mitbringsel vom Flohmarkt der Interradio in Hannover war eine bestückte Leiterkarte aus einem riesigen Pappkarton mit einem wilden Sammelsurium ausgebauter Platinen. Die Platinen gab es in zwei Preisklassen - Platinen mit wenigen Bauteilen darauf für 10 Euro, gut gefüllte kosteten 15 Euro. Auf meiner war nicht viel drauf, ein würfelförmiger Blechkasten, etwas Stromversorgung mit reichlicher Verdrosselung und eine eingelötete BNC-Buchse.
Durch den Transport in dem Pappkarton war das Typenschild des Blechkastens schon sehr zerkratzt und kaum noch lesbar. So wurde das Schaltbild an Hand des Layouts der Platine "rückentwickelt".
Versuchsweise wurde ein Oszilloskop an die BNC-Buchse angeschlossen und eine Gleichspannung vor dem 12 V-Spannungsregler eingespeist. Bei 15 V flossen beachtliche 0,8 A, nach einiger Zeit ging der Strom dann auf 0,3 A zurück. Aha, ein geregelter Thermostat!
Am Oszilloskop war ein lupenreiner Sinus mit etwa 80 mV abzulesen. Ein gerade vorhandener Frequenzzähler zeigte 9.999.978 MHz an, also fast genau 10 MHz. Auf der Platine befand sich auch ein 25-Gang Einstellregler. Dessen Spindel war mit Lack gegen Verstellen gesichert. Das war mein Glück, denn sonst hätte ich garantiert aus Neugier daran herumgedreht. Frequenznormal Schaltbild
Das Frequenznormal wurde mit einem Netzteil und einem Ausgangsspannungsteiler ergänzt auf einer Lochrasterplatte 100 x 160 mm neu aufgebaut. Die Bauteile rings um den Thermostat wurden schonend aus der alten Platine ausgelötet und gleich wieder auf der Lochrasterplatte eingelötet.
Mit einem Aluminium-Profilgehäuse versehen entstand so ein neues Gerät.
Mit R2 läßt sich die Ausgangsfrequenz in geringem Maße verstellen. Ein provisorisch über den oberen Teil von R2 geschalteter Widerstand von 1M ergab eine Frequenzänderung von wenigen Hz. Bei mir ist R2 nach wie vor mit dem originalen Lack gesichert.
Da die Ausgangsspannung des Oszillators bei etwa 80 mV lag, wurde mit der Kombination R3, R4 und R5 auf 10 mV an X2 abgeglichen. Jede weitere Buchse folgt nach einem 10:1 Spannungsteiler. Die Genauigkeit dieser weiteren Teilungen konnte ich mangels geeigneter Meßtechnik nicht nachprüfen. An meinem Kurzwellenempfänger wird der Ausschlag des S-Meters jedenfalls von Buchse zu Buchse weniger, wie es sein sollte.